Zwei WorldTour Rennen mit Weltklasse-Teams

Insgesamt 23 Teams stehen am 11. Juni 2023 am Start der Tour de Suisse der Männer. Darunter auch zwei Schweizer Mannschaften der UCI ProTeam Stufe. Das Rennen der Frauen, welches in diesem Jahr zum ersten Mal Teil der UCI Women’s WorldTour sein wird, umfasst 19 Teams. Davon haben zehn Equipen den Women’s WorldTeam Status.

Sämtliche WorldTeams am Start

Als wichtige Vorbereitung für die Tour de France ist die Schweizer Landesrundfahrt seit Jahrzehnten eine feste Grösse im Radsportkalender. «Wir sind stolz, dass wir dem Publikum Jahr für Jahr die weltbesten Teams und somit auch die grossen Figuren im Strassenradsport präsentieren können», sagt Tour-Direktor Olivier Senn. Am 11. Juni stehen in Einsiedeln wiederum sämtliche 18 UCI WorldTeams am Start. Komplettiert wird das Starterfeld mit fünf attraktiven UCI ProTeams, wovon drei eine im Reglement vorgegebene Einladung erhalten haben. Eine dieser Mannschaften wird das von Peter Sagan angeführte Team TotalEnergies sein. Der im Vorjahr in Grenchen siegreiche Sagan sagt zu seinem letzten Auftritt: «Die Tour de Suisse war fast jedes Jahr ein fester Bestandteil meines Rennkalenders und ist die perfekte Vorbereitung für die zweite Saisonhälfte. Ausserdem hat es für mich eine spezielle Bedeutung, wenn ich als Rekord-Etappensieger am Start stehen kann. Es ist traurig, dass ich das letzte Mal antrete. Ich werde jeden Kilometer geniessen und für mich und das Team alles geben!»

Junge Schweizer Teams wollen die Grossen ärgern

Ebenfalls den Status eines UCI ProTeams haben die beiden diesjährigen Wildcardteams inne. Eine dieser Wildcards erhält das von Fabian Cancellara ins Leben gerufene Tudor Pro Cycling Team. «Als Team mit Schweizer Wurzeln und wichtigen Schweizer Partnern sind wir unglaublich stolz, mit dem Tudor Pro Cycling Team an der Tour de Suisse dabei zu sein. Wir werden mit einigen Schweizer Athleten im Aufgebot am Start stehen und mit animiertem Auftritt dem Publikum sportliche Unterhaltung bieten», lässt Teambesitzer Cancellara verlauten.

Die zweite Wildcard wurde an das Q36.5 Pro Cycling Team vergeben. Eine weitere Mannschaft, die mit jungen Talenten das Feld aufmischen will. Mit Fabio Christen und Filippo Colombo stehen zwei hoffnungsvolle Schweizer Jungprofis unter Vertrag. Zudem verfügen sie mit Vincenzo Nibali über einen sehr erfahrenen Technischen Berater. Mathias Frank, in der Tourleitung für die Teamselektion verantwortlich, sagt dazu: «In den vergangenen Jahren fehlte, mit Ausnahme des Nationalteams, ein Schweizer Team auf Seiten der Männer. Dass wir jetzt gleich zwei Mannschaften unter Schweizer Flagge am Start haben, freut uns sehr».

Ein Nationalteam wird es im Starterfeld der Männer in diesem Jahr nicht geben. Viele Schweizer Fahrer haben unter anderem in den oben genannten Teams Unterschlupf gefunden. Ausserdem wurde vom Professional Cycling Council (PCC) eine Altersbeschränkung von 25 Jahren für das Nationalteam festgelegt. «Aufgrund dieser Altersbeschränkung wären wir schlicht nicht in der Lage, Mitte Juni eine kompetitive Mannschaft zu stellen. Auf der anderen Seite freuen wir uns sehr darüber, dass zwei Schweizer Profiteams am Start stehen werden», hält Swiss Cycling-Leistungssportchef Patrick Müller fest.

Frauenradsport mit den besten Teams der Welt

Die neu ebenfalls auf höchster Stufe, der UCI Women’s WorldTour, ausgetragene Tour de Suisse Women kann auf zehn UCI Women’s WorldTeams zählen. Darunter das Team Movistar von Tour de France Gesamtsiegerin Annemiek van Vleuten oder das Team SD Worx mit der Schweizerin Marlen Reusser, die mit grosser Vorfreude in Richtung Tour de Suisse Women blickt: «Für mich ist das Rennen eines der Saisonhighlights» Reusser, die sich vor allem auf das Zeitfahren in St. Gallen freut, sagt weiter: «Wir werden ganz sicher eine schlagkräftige Equipe am Start haben und wollen um den Sieg im Gesamtklassement kämpfen».

«Die Tour de Suisse Women hat in diesem Jahr zum ersten Mal den Status eines UCI Women’s WorldTour Rennens. Somit sehen wir noch mehr Weltklasse Teams und Fahrerinnen», freut sich Tour-Direktor Olivier Senn. Insgesamt werden bei den Frauen ab dem 17. Juni 19 Teams am Start stehen. Die restlichen neun Plätze werden an die besten und kompetitivsten UCI Women’s Continental Teams vergeben. «Bei der Vergabe der Teamstartplätze haben wir vor allem auf die Vorjahresergebnisse und auf Schweizer Fahrerinnen innerhalb der Teams geachtet», lässt Mathias Frank verlauten.

Schweizer Frauen Power

Man würde es aufgrund des Teamnamen nicht vermuten, aber auch im Feld der Frauen wird ein Profi-Team unter Schweizer Flagge starten. Israel Premier Tech Roland, mit der Schweizerin Caroline Baur, ist eines der zehn UCI Women’s WorldTeams und fährt unter Schweizer Lizenz. Baur fiebert der Tour de Suisse Women entgegen: «Ich freue mich mit dem einzigen Schweizer Women’s WorldTeam am Start der Tour de Suisse zu stehen und bin mir sicher, dass wir für eine Überraschung sorgen können». «Für die Förderung des Frauenradsports in der Schweiz ist es wichtig ein Team auf höchster Stufe zu haben. Das gibt jungen Schweizer Athletinnen eine Perspektive und eine zusätzliche Motivation, sich weiter zu entwickeln», ist Mathias Frank überzeugt.

Ob zusätzlich zu den bereits definitiv selektionierten Mannschaften ein Nationalteam an der Tour de Suisse Women starten kann, entscheidet der zuständige Weltverband UCI im Frühling.

Die Namen der teilnehmenden Fahrer:innen werden kurz vor der Tour de Suisse veröffentlicht, sobald die Teams ihre Selektionen vorgenommen haben.