Juan Ayuso (UAE Team Emirates) gewinnt die spektakuläre Königsetappe der Tour de Suisse über drei Alpenpässe. Mit einem wuchtigen Antritt hinauf zum Albulapass lässt er die gesamte Konkurrenz um fast eine Minute und mehr hinter sich und feiert einen überlegenen Solo-Sieg. Felix Gall verliert das Goldtrikot an Mattias Skjelmose, der sich im Zielsprint sechs Bonussekunden sichert.
Für den 20-jährigen Etappensieger Juan Ayuso scheint die Schweiz ein gutes Pflaster zu sein. Im Frühjahr gewann er bereits eine Etappe an der Tour de Romandie. «Mir gefallen die Etappen in der Schweiz. Und es würde nur zu gut passen, wenn ich in der Schweiz auch meinen ersten grossen Rundfahrtsieg holen würde», lächelt der junge Spanier. Doch er ist sich der grossen Konkurrenz bewusst: «Im Moment liege ich auf Rang drei mit nur wenigen Sekunden Rückstand auf die Führung. Aber mit Remco Evenepoel ist der beste Zeitfahrer nur knapp zurück. Deshalb wird es bestimmt spannend am kommenden Sonntag im Einzelzeitfahren. Aber auch in den nächsten Tagen kann alles passieren.»
Schweizer in Spitzengruppe
Zu Beginn der 211 Kilometer langen Königsetappe lösten sich 36 Fahrer aus dem Feld. Darunter auch drei Schweizer, Stefan Küng (Groupama – FDJ), Marc Hirschi (UAE Team Emirates) und Mauro Schmid (Soudal – QuickStep). Über die beiden Pässe Furka und Oberalp fielen etliche Fahrer wieder zurück ins Hauptfeld. Der Vorsprung der Ausreisser betrug höchstens dreieinhalb Minuten. Rund 15 Kilometer vor dem Ziel verschärfte das Team um den Leader Felix Gall (AG2R Citroen) das Tempo, welches Juan Ayuso kurze Zeit später mit einer explosiven Beschleunigung konterte. Der Spanier baute seinen Vorsprung bis ins Ziel auf 54 Sekunden aus. Durch die Bonifikationssekunden als Zweitplatzierter eroberte Mattias Skjelmose (Trek-Segafredo), der Etappensieger vom Dienstag, das Goldtrikot von Felix Gall zurück, der den achten Etappenrang belegte.
Ausblick 6. Etappe
Auf dem sechsten Teilstück der Tour de Suisse lassen die Fahrer das Hochgebirge hinter sich. In entgegengesetzter Richtung befahren Sie den Albulapass von La Punt und verlassen die Bündner Berge via Lenzerheide und Chur. Das Schlussstück sollte den Klassikerspezialisten bzw. den Puncheuren liegen. Die Etappe führt die letzten 50 Kilometer hügelig nach Oberwil-Lieli. Mit 215,3 Kilometer wird es die längste Etappe der diesjährigen Tour de Suisse sein.
Update zum Unfall am Albulapass
Bei Rennkilometer 197 in der Abfahrt vom Albulapass sind zwei Fahrer bei sehr hohem Tempo gestürzt. Der Rennarzt war innert zwei Minuten an der Unfallstelle. Magnus Sheffield war ansprechbar. Er wurde mit Prellungen und einer Hirnerschütterung ins Spital Samedan transportiert. Gino Mäder lag reglos im Wasser. Er wurde sofort reanimiert und anschliessend mit einem Rettungshelikopter ins Spital Chur transportiert. Die Schwere seiner Verletzungen ist noch nicht abschliessend geklärt. Ein Update erfolgt, sobald neue Informationen vorliegen. Der Unfallhergang wird abklärt.