Für Stefan Küng (SUI/BMC) endete der Traum im Leadertrikot 10 km vor dem Ziel der 3. Etappe in Bern. Der Thurgauer wurde aus den besten Positionen des Feldes eliminiert und musste das gelbe Leibchen an den Etappensieger Michael Matthews (AUS/SUN) abtreten.
Bei den zwei Search.ch-Sprints hatte Stefan Küng noch je eine Sekunde Zeitgutschrift ergattert. Doch im hektischen Final durch die malerische Berner Altstadt war der Thurgauer zu schlecht positioniert, um am Aargauerstalden die Situation noch korrigieren zu können: „Ich habe diesen Tag im Maillot jaune genossen. Am Schluss war ich einfach zu weit hinten, obwohl mein Team erneut eine grossartige Arbeit verrichtet hatte. Aber im Prinzip spielt dies keine Rolle. Wegen den zehn Sekunden Zeitgutschrift für den Etappensieg hätte mich Michael Matthews im Gesamtklassement sowieso überholt.“
Im Juli letzten Jahres bei der Ankunft der Tour de France in Bern sei er eingeklemmt gewesen und habe sich deshalb nicht ganz durchsetzen können, sagte Michael Matthews. Diesmal, in der Schweizer Landesrundfahrt, passte es besser: „Ich trat genau im richtigen Moment an.“ Es überraschte, dass der Australier in den Diensten des deutschen Teams Sunweb die Steigung des Aargauerstaldens vorne überstand. Der Aussie hatte vor der Tour de Suisse am 1. Mai in Frankfurt seinen letzten Renneinsatz hinter sich gebracht und sich danach für drei Wochen in ein Höhentrainingslager in Livigno begeben. Begleitet wurde er dort von seinem Teamkollegen Nikias Arndt, der ihn nun durch die Gassen der Berner Altstadt pilotierte.
Vor zwei Jahren hatte Matthews die 4. Etappe in Schwarzenbach SG für sich entschieden und trat unmittelbar danach die Heimreise an. Diesmal wird sich der Aussie am Dienstag über den Col des Mosses und die Schlusssteigung nach Villars-sur-Ollon hinaufquälen: „Das wird nicht einfach. Aber alle Fahrer werden Schmerzen verspüren.“ Und der Australier versprach, dass er diesmal die Schweizer Landesrundfahrt zu Ende fahren wird.