Die 21-jährige Blanka Vas gewinnt den Schlusssprint eines ausgedünnten Feldes in Weinfelden. Die Fahrerin aus dem Team SD Worx bringt eine vorbildliche Teamleistung siegreich zu Ende und erobert das goldene Trikot der Tour de Suisse Women. Ihre Teamkolleginnen Demi Vollering und Marlen Reusser holten drei Kilometer vor dem Ziel die lange führende Schweizerin Elise Chabbey ein.
Das Rundstreckenrennen rund um Weinfelden glich einem Ausscheidungsfahren. Nur rund 20 Fahrerinnen kamen gemeinsam auf die Zielgerade, die aufgrund des schnellen Tempos einer Perlenschnurkette glich. Die Ungarin Blanka Vas, eine äusserst erfolgreiche Cyclo-Cross und MTB-Fahrerin, hatte am Schluss die besten Beine: «Es war eine tolle Teamleistung und der Sieg fühlt sich ein wenig surreal an. Das ganze Team hat für mich gearbeitet, da ich bei solch kurzen Rennen äusserst endschnell bin», erklärte die Tagessiegerin. Sie übernimmt damit gleichzeitig die Gesamtführung der Tour de Suisse Women 2023. Marlen Reusser klassiert sich als beste Schweizerin zeitgleich auf Rang 8.
Die Schweizerin Elise Chabbey solo in der Flucht
Insgesamt standen 112 Fahrerinnen am Start der Tour de Suisse der Frauen. Und das Rennen startete animiert. Die Schweizerin Elise Chabbey (Canyon/SRAM Racing) griff in der ersten Bergpreiswertung nach Weerswilen an und konnte sich sofort lösen, ohne dass ihr eine Fahrerin folgen konnte oder wollte. Ihr Vorsprung betrug zwischenzeitlich über eine Minute – dies trotz mehrerer Gegenattacken und Nachführaktionen aus dem Feld. Rund drei Kilometer vor dem Ziel wurde sie jedoch vom Feld gestellt, sodass die Fahrerinnen des Spitzenfeldes gemeinsam auf die Zielgerade kamen.
Das Zeitfahren auf der gleichen Strecke wie die Tour de Suisse der Männer
Nach dem «Auftaktkriterium» am Samstagabend haben die Rennfahrerinnen nur wenig Zeit zur Erholung. Bereits um 10 Uhr rollt die erste Fahrerin von der Rampe in St. Gallen. Das Zeitfahren führt über exakt dieselbe Strecke wie jene der Männer und ist mit 25,7 Kilometer relativ lang. Dazu kommen 400 Höhenmeter, die es zu überwinden gilt. Es dürften grössere Zeitabstände erwartet werden, die für das Gesamtklassement von Relevanz sein werden. Aus Schweizer Sicht wird der Fokus auf die Leistung von Marlen Reusser gerichtet sein. Die Bernerin gewann bereits mehrere Medaillen an Grossanlässen im Einzelzeitfahren.