Der Österreicher Felix Gall (AG2R Citroen Team) attackiert zu Beginn des Schlussaufstiegs hinauf nach Leukerbad und nimmt seinen Konkurrenten über eine Minute ab. Tagessieger Gall, der bisherige Leader Skjelmose und der aktuelle Vuelta-Sieger Evenepoel liegen im Gesamtklassement innerhalb von 16 Sekunden. Der Schweizer Gino Mäder versuchte sein Glück in einer Fluchtgruppe, fällt dann allerdings weit zurück.
Erster Profisieg und erstes Führungstrikot
Der Österreicher Felix Gall übernimmt mit einem fulminanten Angriff hinauf nach Leukerbad das Zepter der Tour de Suisse. «Ich bin in der Form meines Lebens. Ich habe schon gestern realisiert, wie gut meine Beine sind und habe mir gesagt, dass ich es nochmals versuchen werde, sofern ich mich heute gleich gut fühle», so Gall im Siegerinterview. Über eine Minute nahm er dem bisherigen Leader Mattias Skjelmose ab, der das goldene Trikot nach einem Tag wieder abgeben muss, aber mit nur 2 Sekunden Rückstand vor der Königsetappe in Schlagdistanz bleibt. Für Gall ist deshalb auch klar, dass er «morgen wieder super fahren muss, um eine tolle Klassierung in der Gesamtwertung anstreben zu können». Weiterhin gut im Rennen ist auch der Weltmeister und aktuelle Vuelta-Gewinner Remco Evenepoel, der im Tagesklassement Rang 2 belegt und im Gesamtklassement nur 16 Sekunden hinter Gall auf Rang 3 klassiert ist.
Mäder in der Spitzengruppe des Tages
Die ersten 80 Kilometer führten flach das Unterwallis hinauf. 10 Mann konnten sich lösen, zu denen sich der Schweizer Gino Mäder im Aufstieg nach Crans Montana gesellte. Eine Chance auf den Etappensieg gewährte man den Flüchtenden allerdings nicht. Der maximale Vorsprung betrug etwas mehr als 2 Minuten. Kaum war der Schlussanstieg hinauf nach Leukerbad erreicht, attackierte der Etappenzweite von gestern, Felix Gall (AG2R Citroen Team). Der 25-jährige Österreicher fuhr konstant eine Minute vor den sieben Verfolgern, von welchem keiner – trotz mehreren Attacken – fähig war, entscheidend wegzufahren.
Königsetappe vom Oberwallis nach La Punt
Morgen Donnerstag steht die Königsetappe, die von der Topographie her schwerste Etappe der Tour de Suisse, auf dem Programm (total 4346 Höhenmeter). Die Fahrer starten in Fiesch im Oberwallis und überqueren auf ihrem Weg nach La Punt die Pässe Furka, Oberalp und Albula. Ersterer und Letzterer gehören zur höchsten Schwierigkeitskategorie. Die Passhöhe des Albula befindet sich nur 10 Kilometer vor dem Ziel in La Punt, weshalb diesem Pass eine besonders rennentscheidende Bedeutung zukommen dürfte.